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Mikroprozesse schulischer Selektion bei Kindern und Jugendlichen

Projektverbund "Mikroprozesse schulischer Selektion bei Kindern und Jugendlichen"

Der Projektverbund „Mikroprozesse schulischer Selektion bei Kindern und Jugendlichen“ am Zentrum für Schul- und Bildungsforschung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

gefördert durch: Deutsche Forschungsgemeinschaft

Laufzeit: 4/2005 – 8/2011

Kurzbeschreibung: Der Projektverbund untersucht die Mikroprozesse schulischer Selektion, das heißt die konkreten, situierten Praktiken der Unterscheidung und Platzierung von Schülerinnen und Schülern nach Leistung und deren Auswirkung auf Bildungslaufbahnen und Biographien von Kindern und Jugendlichen. Während die makrotheoretisch orientierte empirische Bildungsforschung den gerade in Deutschland besonders engen Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg wiederholt feststellen musste, ist bislang so gut wie kein empirisches Wissen über das konkrete Funktionieren der Praxis schulischer Selektion unter mikroanalytischer Perspektive vorhanden. Der Forschungsverbund untersucht in qualitativen Fallstudien die situierten Kontexte schulischer Selektion.

Peer-groups und schulische Selektion –
Interdependenzen und Bearbeitungsformen

Projektleiter: Prof. Dr. Heinz-Hermann Krüger

wissenschaftliche MitarbeiterInnen: Maren Zschach, Aline Deinert
assoziierte Mitarbeiterinnne: Dr. Cathleen Grunert, Dr. Nicolle Pfaff
Doktorandin: Dipl.-Päd. Ulrike Deppe
studentische MitarbeiterInnen:
Martin Hänert, Annetta Kessel, Jasmin Lüdemann, Kristin Scholz, Sabrina Schröder, Steffen Wittig, Christiane Zitzke

Finanzierung: Deutsche Forschungsgemeinschaft
Laufzeit: 06/2005 - 05/2007; 06/2007 - 06/2009; 07/2009 – 08/2011

Kurzbeschreibung: Im  Projekt soll untersucht werden, welchen Beitrag schulische und  außerschulische Gleichaltrigengruppen für schulisch erfolgreiche bzw.  weniger erfolgreiche Bildungsbiographien leisten und ob bzw. wie  Prozesse schulischer Leistungszuweisung und Selektion in den sozialen  Arenen der peer-groups thematisiert und bearbeitet werden. Dazu soll  eine qualitative Längsschnittstudie mit zunächst elfjährigen Schülern  und Schülerinnen an Sekundar- bzw. Hauptschulen und Gymnasien  durchgeführt werden, die sich auf thematisch strukturierte, offene  Interviews, teilnehmende Beobachtungen sowie Gruppendiskussionen mit  Heranwachsenden aus realen Peernetzen stützt. Das Projekt versucht die  die Schule bislang eher randständig thematisierende Peer-Forschung mit  Ansätzen der Schulforschung zu verbinden, indem anhand der bislang wenig  untersuchten Altersgruppe der 11-bis 15-Jährigen sowohl schulische als  auch außerschulische Gleichaltrigengruppen berücksichtigt und vor allem  die Übergänge von schulischen zu außerschulischen Cliquenkontexten  analysiert werden. Theoretisch knüpft das Projekt an interaktionistische  und gesellschaftstheoretische Ansätze an, empirisch will es einen  Beitrag zur Analyse des „Wie“ der Reproduktion sozialer Ungleichheit an  der Schnittstelle zwischen Schule und Peer-Kontexten leisten. [mehr]

Kontakt:
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Zentrum für Schul- und Bildungsforschung
Prof. Dr. Heinz-Hermann Krüger
Franckeplatz 1, Haus 31, 06099 Halle/Saale
Tel.: 0345 5523850;  

Erfolg und Versagen in der Schulkarriere – Ein qualitativer Längsschnitt zur biographischen Verarbeitung schulischer Selektionsereignisse

Projektleiter: Prof. Dr. Werner Helsper, Dr. Rolf-Torsten Kramer
wissenschaftliche MitarbeiterInnen: Carolin Ziems, Sven Brademann
studentische MitarbeiterInnen: Ulrike Klobe, Franziska Schulze, Tobias Lewek
Finanzierung: Deutsche Forschungsgemeinschaft  
Laufzeit: 04/2005 - 08/2011
Kurzbeschreibung: Das Projekt zielt auf die Rekonstruktion von Schulkarrieren in ihrer Wechselwirkung mit biographischen Verläufen. Dazu sollen in einem qualitativen Längsschnitt entlang faktischer Selektionsereignisse die subjektive Bearbeitung und die biographische Bedeutung von schulischen Selektionsereignissen erfragt und analysiert werden. Entlang der Schullaufbahn werden beginnend mit dem Ende des 4. Schuljahres feste selektionsrelevante Ereignisse (Übergänge und Endjahreszeugnisse) ergänzt um jeweils individuelle Selektionsereignisse in den Blick genommen. Die Befragungen erfolgen als thematisch auf das jeweilige Selektionsereignis fokussierte offene Interviews. Erst am Ende des Längsschnitts soll dann mit den etwa 16jährigen Jugendlichen ein autobiographisch narratives Interview geführt werden. Das Projekt bezieht in der Anfangspopulation von 40 Schülern zunächst die Extremgruppen besonders erfolgreicher und weniger erfolgreicher Schullaufbahnen ein. Diese Anfangspopulation wird dann während des Längsschnitts ergänzt um weitere, für die Fragestellung interessante Schullaufbahnen (Auf- und Absteiger, Aussteiger sowie Schullaufbahnen, die kontinuierlich im mittleren und unauffälligen Leistungsbereich liegen). Damit sollen Verlaufsmuster der Wechselwirkung von Schulkarriere, Schülerbiographie und schulischer Selektion herausgearbeitet und ausdifferenziert werden. [mehr]

Kontakt:
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Zentrum für Schul- und Bildungsforschung
Dr. Rolf-Torsten Kramer
Franckeplatz 1, Haus 31, 06099 Halle/Saale
Tel.: 0345 5521703; rolf.kramer@zsb.uni-halle.de

Prof. Dr. Werner Helsper
Tel.: 0345 5523810; helsper@paedagogik.uni-halle.de

Zwischenbericht Downloaden
Zwischenbericht.pdf (1,4 MB)  vom 26.01.2007

2. Zwischenberichtes an die DFG von
2008 herunterladen
Zwischenbericht_Schulkarriere_08.pdf (361,4 KB)  vom 14.10.2009

Leistungsbewertung in der Schulklasse – Eine ethnographische Untersuchung zur Performanz schulischer Selektion

Projektleiter: Prof. Dr. Georg Breidenstein
wissenschaftliche MitarbeiterInnen: Katrin Zaborowski, Michael Meier
studentische MitarbeiterInnen: Theresa Bernhard, Lina Ellsiepen, Jan Schönfeld
Finanzierung: Deutsche Forschungsgemeinschaft  
Laufzeit: 05/2005 - 04/2009
Kurzbeschreibung: Das Projekt zielt auf die Analyse der interaktiven Praktiken und Prozesse schulischer Selektion im unterrichtlichen Alltagshandeln und im sozialen Kontext der Schulklasse. Die eindeutige Dominanz der „sozialen Bezugsnorm“ bzw. der Schulklasse als „Bezugsgruppe“ ist sowohl in der Forschung zur Zensurengebung als auch zur Verarbeitung von Leistungsrückmeldungen durch Schülerinnen und Schüler herausgestellt worden. Die Schulklasse bildet daher das Feld der Untersuchung. Mit den Mitteln der Ethnographie soll die alltägliche praktische und interaktive Handhabung von Zensuren und Leistungsbewertungen erkundet werden. Die theoretischen Bezugspunkte bilden Interaktionismus und Ethnomethodologie. Dabei richtet sich das Forschungsinteresse zum einen auf die Ebene der Performanz und die kulturanalytische Rekonstruktion der Eigenlogik und inhärenten Dynamik der Praktiken des Prozessierens schulischer Selektivität und zum anderen auf deren Bedeutung für die Strukturierung und Differenzierung des sozialen Kontextes der Schulklasse. In mehreren Phasen teilnehmender Beobachtung werden vier kontrastierende Schulklassen vom 5. in das 6. Schuljahr begleitet. Es ist davon auszugehen, dass sich in diesem Zeitraum grundlegende Differenzen im Umgang mit schulischen Leistungsanforderungen herausbilden, die es empirisch zu erschließen gilt.

Kontakt:
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Zentrum für Schul- und Bildungsforschung
Prof. Dr. Georg Breidenstein
Franckeplatz 1, Haus 31, 06099 Halle/Saale
Tel.: 0345 5521700;

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