Peer-Workshop: „Transdisziplinarität in der Bildungsforschung“
Übersicht
19. und 20. Juli 2021 digital
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
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03. und 04. Dezember 2021 in Präsenz
Goethe-Universität Frankfurt am Main
Zum inhaltlichen Schwerpunkt und Anliegen des Workshops
Bildung als eines der relevantesten Phänomene der Moderne ist facettenreich. Die zeitliche und räumliche Expansion des Pädagogischen (vgl. z. B. Krüger 2019), als umfassende Pädagogisierung des (Alltags-)Lebens (vgl. Kade/Seitter 2007) begriffen, verändert Aufgaben, Herausforderungen und Probleme von Bildung im Kontext gesellschaftlicher Modernisierungsprozesse, deren Betrachtung und Analyse multiperspektivische Zugriffe erfordern. Das spiegelt sich auch in der Bildungsforschung wider. Inhaltlich-thematische Grenzziehungen bezüglich der primär-disziplinären Bearbeitungshoheit werden zunehmend aufgebrochen und in Frage gestellt. Folglich werden Lebens- und Bildungssituationen nicht nur aus erziehungswissenschaftlicher Perspektive betrachtet und bearbeitet, sondern genauso durch Zugriffe aus Soziologie, Psychologie, Politologie, Philosophie, Geographie, Medizin, oder Religions-, Sprach-, Literatur, Rechts-, Kommunikations-, Wirtschafts- und Medienwissenschaften. Die Öffnung zu anderen Disziplinen und der damit verbundene Import und Export von Wissen, Theorien, Terminologien, Forschungsfragen sowie -methoden hat zu einem Aufschwung sowie zu erheblichen Konturveränderungen der Bildungsforschung beigetragen und sie zu einem transdisziplinären Forschungsfeld gemacht. Mit diesem kurzen Abriss ist eine Perspektivrichtung auf Transdisziplinarität in der Bildungsforschung verbunden, die verdeutlicht, dass Bildungsforschung ohne Transdisziplinarität nicht mehr denkbar ist. Ein anderer Ansatz wäre, Erziehungswissenschaft, insbesondere Bildungsforschung, als immer schon transdisziplinär zu verstehen.
Der Workshop möchte einen Raum ermöglichen, die verschiedenen Spannungsfelder, Grenzen und Grenzüberschreitungen, die mit Transdisziplinarität in der Bildungsforschung verbunden sind bzw. werden, zu identifizieren, auszuloten und/oder zu bearbeiten. Im Fokus stehen einerseits theoretische und method(olog)ische, andererseits empirische Grenzgänge, die sowohl mit einer Eingebundenheit in spezifische fachliche Disziplinen und die daran geknüpften wissenschaftstheoretischen Positionen, als auch mit der Notwendigkeit eines Blickens ‚über den Tellerrand hinaus’ einhergehen. Ziel ist es, in der Reflexion eigener Forschungsprozesse und im Austausch mit anderen Forschenden (trans-)disziplinäre Bezüge, Anleihen und Anknüpfungspunkte, Unschärfen, Irritationen und Herausforderungen aufzuspüren sowie Gemeinsamkeiten ausfindig zu machen und dabei kontinuierlich zu fragen, was transdisziplinäre Bildungsforschung und transdisziplinäre Forschung zu Bildung ausmacht. Hier wollen wir insbesondere auch auf die Herausforderungen und Potenziale von Transdisziplinarität für die Karrieren und Positionierungen von early career researchers eingehen.
Format und Ablauf des Workshops
Der Peerworkshop wird am 19. und 20. Juli 2021 in einem digital vermittelten Format an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und am 03. und 04. Dezember 2021 voraussichtlich in Präsenz an der Goethe-Universität Frankfurt am Main stattfinden. Er umfasst eine zweitägige Auftaktveranstaltung und eine ebenfalls zweitägige Follow-Up-Veranstaltung an zwei Standorten und richtet sich an Promovierende und Post Docs.
Das Format des Peerworkshops basiert auf einem Methodenmix bestehend aus themenspezifisch ausgerichteter Zusammenarbeit in kleinen Gruppen (Roundtables), Austausch- und Diskussionsoptionen zur Wissensbündelung innerhalb des Workshop-Plenums und metaperspektivischen Beiträgen, die als hochschulöffentliche Veranstaltungen zudem Raum für personell erweiterte Denkzusammenhänge eröffnen sollen. Der Peerworkshop zielt mit dieser Umsetzungsstrategie sowohl auf eine intensive Auseinandersetzung mit wissenschaftstheoretischen Fragen von Transdisziplinarität ab als auch auf die Entwicklung und Bearbeitung spezifischer transdisziplinärer Fragestellungen in den beiden Workshops und gibt somit, nicht zuletzt durch die Möglichkeit reziproker Unterstützungsleistungen durch die Teilnehmenden selbst, Raum zur Entwicklung, Reflexion, Erweiterung eigener Wissensbestände und Anregung gleichberechtigter Profilbildung. Genauso macht es sich die Kooperation, insbesondere angesichts der Thematik Transdisziplinarität, zur Aufgabe, noch stärker auf fach- bzw. arbeitsfeldübergreifenden Austausch und Vernetzung abzuzielen.
Öffentlicher Vortrag im Rahmen der Auftaktveranstaltung
Am Montag, den 19.07.2021 von 11.00 bis 12.30 Uhr, wird Prof. Dr. Ortfried Schäffter einen hochschulöffentlichen Vortrag mit dem Titel „Transdisziplinarität – eine grenzüberschreitende Erkenntnispraxis“ im Rahmen der Auftaktveranstaltung des Peer-Workshops halten. Die Veranstaltung findet via Webex (Link) statt.
Vortrag Prof. Dr. Schäffter
Download Plakat Vortrag Prof. Dr. Schäffter
Plakat_Vortrag Schäffter.pdf
(189,1 KB) vom 14.06.2021
Weitere Hinweise entnehmen Sie bitte dem CfP
CfP_Transdisziplinarität_Bildungsforschung.pdf
(295,2 KB) vom 21.04.2021
Bei Fragen wenden Sie sich gern an uns über die Emailadresse: transdisziplinaritaet@listserv.dfn.de
Das Organisationsteam
André Epp (Karlsruhe), Sabine Gabriel (Halle), Julia Gasterstädt (Frankfurt), Merle Hinrichsen (Frankfurt), Maria Kondratjuk (Dresden), Arne Koevel (Bremen), Stella Rüger (Halle), Saskia Terstegen (Frankfurt), Maren Zschach (Halle) und Anna Wanka (Frankfurt)