Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Logo_Zentrum_für_Schul_Bildungsforschung

Weiteres

Login für Redakteure

'Was ist Unterricht?' - zur Konstitution einer pädagogischen Form

Öffentliche Arbeitstagung vom 26.-27. September 2013

Zentrum für Schul- und Bildungsforschung, Franckesche Stiftungen, Haus 31, Großer Konferenzraum


Forschungsvorträge & wechselseitige Kommentierungen:
Prof. Dr. Georg Breidenstein (Halle), Prof. Dr. Andreas Gruschka (Frankfurt a. M.), Dr. Oliver Hollstein (Mainz), Prof. Dr. Sabine Reh (Berlin), Tanya Tyagunova (Halle)

Tagungsmoderation:
Prof. Dr. Werner Helsper (Halle), Prof. Dr. Uwe Hericks (Marburg)

Internationale und fachdidaktische Diskutanten:
Prof. Dr. Martin Lindner (Halle), Dr. Francesco Cuomo (Halle)

Tagungsorganisation:
Dr. Marion Pollmanns (Frankfurt a. M.), Dr. Thomas Geier (Halle)


Anlass und Fragestellungen

Angesichts einer noch ungenügenden wechselseitigen Rezeption von Theoretisierungsversuchen innerhalb der Unterrichtsforschung soll mit dieser Arbeitstagung die Auseinandersetzung innerhalb der Disziplin vertieft werden. Es steht dabei in Frage, ob es eine systematische und synthetische Theorie des Unterrichts geben kann oder ob wir verschiedenartige Theorien des Unterrichts benötigen, die sich nicht zu einer vereinen lassen, sondern gerade durch ihre Unterschiedlichkeit insgesamt produktiv sind. Wird es möglich sein, auf empirischem Wege Unterricht als Gesamtgestalt theoretisch zu erschließen, oder verfügen wir nur über je spezifische Zugriffe auf diesen, die uns verschiedene unterrichtliche Aspekte verdeutlichen? Wir werden weiter fragen, auf welche Weise Unterrichtsprozesse „verstanden“ werden können, bzw. welcher Logik sie unterliegen. Was konstituiert Unterricht in seiner pädagogischen Spezifik? Benötigen wir dazu genuin pädagogische, „einheimische“ Grundbegriffe, um diese zu fassen, oder handelt es sich bei Unterricht um einen besonderen Fall allgemeiner sozialer Praxis, der sich mit begrifflichen Mitteln (etwa Interaktion oder Kommunikation) der Sozialwissenschaften hinreichend erschließen lässt?

Tagungsformat

Die Fragestellungen der Tagung werden dabei in der gemeinsamen Arbeit an einem allen Forschenden bereits in identischer Weise vorliegenden Unterrichtsmaterial (eine videographierte und protokollierte Unterrichtsstunde) beantwortet. Der sich darin konkretisierende Einzelfall wäre also sowohl im Lichte der je eigenen Forschungsperspektive als auch im Kontext der bereits gewonnenen eigenen empirischen Forschungsergebnisse von den Forschenden zu theoretisieren. Wir erachten gerade diese Vorgehensweise zum einen als einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu einer disziplinintern notwendigen Verständigung und somit zu einer Verstetigung der gemeinsamen Anstrengung, Unterricht empirisch erschließen und infolgedessen auch theoretisch auf den Begriff zu bringen. Zum anderen sehen wir gerade durch den gemeinsamen Bezugspunkt der Forschenden auf identisches Material die Möglichkeit, dem wissenschaftlichen Nachwuchs den Diskurs in besonderer Weise transparent zu machen. Im Sinne dieses besonderen Tagungsformats haben alle Unterrichtsforscher, die wir für das Vorhaben gewinnen konnten, das Material vorliegen und werden eine Interpretation aus ihrer jeweiligen Perspektive im Kontext ihrer bereits gewonnenen Ergebnisse zum Unterricht im Vorhinein verschriftlichen. Der erstellte Text wird dann allen anderen Vortragenden vor der Tagung zugesandt. Pro Beitrag werden jeweils zwei von ihnen darum gebeten, die formulierten Ergebnisse auf der Tagung aus ihrer Sicht zu kommentieren. Die referierenden Forscher sind also in einer doppelten Rolle. Zum einen werden sie ihre empirische Perspektive auf den Gegenstand Unterricht in einem kurzen Vortrag darstellen und zum anderen beziehen sie sich in einem Kommentar auf die anderen Arbeiten. Im Vordergrund der Tagung steht also vor allem die wechselseitige diskursive Bezugnahme aufeinander, die Ergebnisse zu diskutieren.

Adressaten und Anmeldung

Als Adressaten der Arbeitstagung sehen wir alle Interessierten aus der erziehungswissenschaftlichen, fachdidaktischen und schulpädagogischen Öffentlichkeit sowie insbesondere den wissenschaftliche Nachwuchs an. Sie alle sind herzlich eingeladen, teilzunehmen und mitzudiskutieren.

Anmeldung: oder


Tagungsprogramm

Donnerstag, 26.09. 2013

13:00 Begrüßung durch die Moderatoren

13:30 – 14:45 Vortrag: A. Gruschka (Frankfurt/M.), Kommentar: G. Breidenstein, anschl. Diskussion

15:00 – 16:15 Vortrag: O. Hollstein (Mainz), Kommentar: S. Reh, anschl. Diskussion

16:30 – 17:45 Vortrag: G. Breidenstein, Tanya Tyagunova (Halle), Kommentar: O. Hollstein, anschl. Diskussion

Freitag, 27.09. 2013

09:30 – 10:45 Vortrag: S. Reh (Berlin), Kommentar: A. Grusckka, anschl. Diskussion

11:00 – 11:45 Internationaler und fachdidaktischer Kommentar: M. Lindner (Halle), F. Cuomo (Halle), abschl. Diskussion


Zum Seitenanfang