Lehrerbewußtsein und Handlungsstrukturen als Voraussetzung...
Lehrerbewußtsein und Handlungsstrukturen als Voraussetzung für die pädagogische Schulentwicklung in den Schulen der neuen Bundesländer
Projektleiter: Prof. Dr. Hartmut Wenzel
wissenschaftliche MitarbeiterInnen: Dr. Monika Kordts, Gudrun Meister
studentische MitarbeiterInnen: Kerstin Koeppen, Anke Panterodt, Mirko Petrick, Thilo Steinacker
Kooperationspartner: Dr. Una Dirks, Bernd Fuchs
Finanzierung: Deutsche Forschungsgemeinschaft
Laufzeit: 10/1995 - 09/1997
Kurzbeschreibung: Ziel des Projektes war es, spezifische Aspekte des Bewußtseins (Einstellungen, Deutungsmuster, Handlungswissen) und der unterrichtlichen Handlungsstrukturen mit den diesen zugrunde liegenden erklärenden, begründenden und orientierenden Kognitionen von LehrerInnen in den neuen Bundesländern näher zu untersuchen, um der Frage nachzugehen, wie sich derart massive Veränderungen, wie sie mit der Wende und der Überleitung der LehrerInnen in den neuen Ländern in eine neue Schulstruktur mit erheblich veränderten bildungstheoretischen, normativen Orientierungen einhergingen, auf das Lehrerhandeln und die dem Handeln unterlegten Begründungsmuster und auf die kollegial getragenen pädagogischen Konventionen auswirken. Dabei betrachteten wir die komplexen Veränderungen und Transformationen nach der Wende mit Blick auf die LehrerInnen als Teil ihres berufsbiographischen Sozialisationsprozesses, folgten also in gewissem Sinne den Ideen der Mehrebenen-Analyse, die nahelegen, Veränderungsprozesse im Bildungswesen in ihren Auswirkungen sowohl auf die Erziehungsinstanzen und Erziehungseinrichtungen als auch auf die personalen Eigenschaften und Befindlichkeiten zu untersuchen. Dementsprechend wurden die Einstellungs- und Verhaltensänderungen - in Abgrenzung und Ergänzung zu anderen Forschungsansätzen - bewußt als Teil der berufsbiographischen Entwicklung und damit im Zusammenhang mit den schulorganisatorischen Veränderungen und ihren Auswirkungen auf die handelnden Personen sowie den Konsequenzen für die methodische und interaktionale Gestaltung des Schulalltags angegangen. Es wurde eine Eingrenzung auf LehrerInnen des Sekundarbereichs vorgenommen, da für diese die schulstrukturellen Veränderungen zu den einschneidensten Konsequenzen führten. Für die angestrebten Aufklärungen wurden qualitative Verfahren genutzt, da sie den Zugang zu individuellen Sichtweisen und subjektivem Erleben öffnen helfen. Auf der Grundlage berufsbiographischer Interviews, durch die Beobachtung des Unterrichts der Interviewten sowie durch die Analyse von Reflexionen und Interpretationen zu aufgezeichnetem Unterricht sollten Orientierungs-, Erklärungs- und Begründungsmuster für unterrichtliches Handeln rekonstruiert und Erkenntnisse hinsichtlich der Bereitschaft zur Mitwirkung an der inneren Erneuerung und Weiterentwicklung von Schulen gewonnen werden.