Bildungsorientierungen Jugendlicher mit vietnamesischem Migrationshintergrund in den neuen Bundesländern.
Laufzeit
01.11.2013-31.10.15
Leitung
Dr. Susann Busse
Finanziert durch
DFG
Forschungsfragen
Empirische Untersuchungen belegen immer wieder den Befund, dass der Migrationsstatus, neben Schichtzugehörigkeit und Geschlecht, einen entscheidenden Faktor für die soziale Ungleichheit im deutschen Bildungssystem darstellt. Jugendliche mit Migrationshintergrund haben geringere Bildungschancen als ihre Mitschüler ohne Migrationshintergrund. Eine Ausnahme stellen Heranwachsende mit vietnamesischem Migrationshintergrund in den neuen Bundesländern dar. Die Gründe und spezifischen Bedingungen für das bessere Abschneiden dieser Migrantengruppe sind bislang wenig erforscht. Ein Forschungsdesiderat stellen insbesondere qualitative Studien dar, die die fallspezifischen Konstellationen sowohl für positive als auch negative Bildungsverläufe innerhalb dieser Gruppe der „bildungserfolgreichen Migranten“ rekonstruieren. Das hier vorgestellte Projekt zielt auf die Rekonstruktion der Bildungsorientierungen von Jugendlichen mit vietnamesischem Migrationshintergrund, die sich in der Auseinandersetzung mit Familie, Schule und Peers ausgestalten. Die Untersuchung richtet sich auf die in den Interviews sich zeigenden spezifischen biografischen Konstellationen des Aufwachsens dieser Jugendlichen. Forschungspraktisch soll damit im Sinne einer reflexiven Migrationsforschung zugleich versucht werden, die Bildungsbeteiligung der Heranwachsenden dieser Migrantengruppe zu untersuchen, ohne sie vorab als „bildungserfolgreiche Asiaten“ zu stigmatisieren.
Veröffentlichungen zu dem Projekt
Busse, S. (2013): Bildungsorientierungen Jugendlicher mit vietnamesischem Migrationshintergrund zwischen Stigmatisierung und Entthematisierung. In: Siebholz, S./Schneider, E./Busse, S./Sandring, S./Schippling, A.: Prozesse sozialer Ungleichheit. Bildung im Diskurs. Wiesbaden, S. 107-120