Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Individualisierung und Kontrolle. Eine praxeologische Untersuchung zum geöffneten Unterricht in der Grundschule

Laufzeit:
1. Januar 2011 bis 31. Januar 2016 (inkl. Verlängerung)

Leitung:
Prof. Dr. Georg Breidenstein und Prof. Dr. Sandra Rademacher

Mitarbeiterinnen:
Sabine Dorow

Wissenschaftliche Hilfskräfte:
Johannes Busse
Paul Nicolas Scholz

Finanziert durch:
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Forschungsfragen:
Das Forschungsvorhaben zielt auf die Analyse der Praxis “geöffneten“ Unterrichts in der Grundschule unter dem Fokus des Verhältnisses von Individualisierung und Kontrolle. Von Interesse sind dabei diejenigen Unterrichtsformate, die die Selbsttätigkeit von Schülern in den Mittelpunkt stellen und die den Schülern weit reichende Entscheidungsmöglichkeiten einräumen, wie sie in vielen Reformschulen oder etwa in der neuen jahrgangsübergreifenden Schuleingangsstufe praktiziert werden und wie sie in der Grundschuldidaktik unter dem Stichwort des „Offenen Unterrichts“ diskutiert werden. Die zentrale Forschungsfrage richtet sich auf die praktischen Anforderungen, die der individualisierte und dezentrierte Unterricht an das Schüler- und Lehrerhandeln stellt. Auf der Grundlage von intensiven teilnehmenden Beobachtungen und detaillierten Beschreibungen sollen Handlungsmuster und strukturelle Bestimmungen der Schüler- und Lehrertätigkeit innerhalb des individualisierten Unterrichts herausgearbeitet werden. Dabei ist eine machttheoretische Perspektive leitend, die mit Foucault nach neuen Macht- und Kontrollpraktiken im Sinne von Subjektivierungsweisen im individualisierten Unterricht fragt. Schließlich zielt das Forschungsvorhaben auch auf empirische Beiträge zu einer allgemeinen Theorie des Unterrichts, insofern geöffneter Unterricht als ein interessanter Fall schulischen Unterrichts als solchem gelten kann.

Forschungsdesign:
Die Untersuchungsanlage des Projektes bezieht Beobachtungen an drei ausgewählten Grundschulen mit unterschiedlichem (reform-)pädagogischem Selbstverständnis ein. Methodisch kommen im Rahmen eines ethnographischen Forschungsansatzes die teilnehmende Beobachtung und sequenzanalytische Rekonstruktionen zum Einsatz.

http://www.springer.com/de/book/9783658138042    

Neue Publikation

Individualisierung und KontrolleEmpirische Studien zum geöffneten Unterricht in der Grundschule

Autoren: Breidenstein, Georg, Rademacher, Sandra

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productFlyer_978-3-658-13804-2-2.pdf (281,7 KB)  vom 23.05.2016

Veröffentlichungen zu dem Projekt:

  • Dorow, Sabine/ Breidenstein, Georg/ Menzel, Christin/ Rademacher, Sandra (2012): Anstellen statt Melden – Die Warteschlange im individualisierten Unterricht. In: Hellmich, F./ Förster, S./ Hoya, F. (Hrsg.): Jahrbuch Grundschulforschung. Bedingungen des Lehrens und Lernens in der Grundschule. Bilanz und Perspektiven. Wiesbaden, S. 77-80.
  • Menzel, Christin/ Rademacher, Sandra (2012): Die „sanfte Tour“. Analysen von Schülerselbsteinschätzungen zum Zusammenhang von Individualisierung und Kontrolle. In: sozialersinn, Heft 1/2012, 13.Jg. Stuttgart, S. 79-99.
  • Breidenstein, Georg (2013): Schulkinder zwischen Peer-Kultur und Unterrichtsanforderungen oder: Wortsymbole kleben in der Morgensonne. In: Wannack, E. u.a. (Hrsg.): 4- bis 12-Jährige - ihre schulischen und außerschulischen Lern- und Lebenswelten. Münster, S. 101-116.
  • Breidenstein, Georg/ Menzel, Christin/ Rademacher, Sandra (2013): Legitime und illegitime Differenzen im individualisierten Unterricht. Beobachtungen aus einer Montessori-Schule. In: Budde, J. (Hrsg.): Unscharfe Einsätze: (Re-)Produktion von Heterogenität im schulischen Feld (Studien zur Schul- und Bildungsforschung). Wiesbaden, S. 153-167.
  • Breidenstein, Georg/ Rademacher, Sandra (2013): Vom Nutzen der Zeit. beobachtungen und Anaysen zum individualisierten Unterricht. In: Zeitschrift für Pädagogik, Heft 3/2013, 59. Jg. Weinheim, S. 336-356.
  • Breidenstein, Georg/ Menzel, Christin (2014): „Arbeitszeit ist zum Arbeiten da!“ Zur Arbeits-Terminologie im individualisierten Unterricht. In: Zeitschrift für Grundschulforschung, Heft 2/2014, 7. Jg. Bad Heilbrunn, S. 179-193.
  • Breidenstein, Georg (2014): Die Individualisierung des Lernens unter den Bedingungen der Institution Schule, in: Kopp, Bärbel/Sabine Martschinke/Meike Munser-Kiefer/Michael Haider/Eva-Maria Kirschhock/Gwendo Ranger/Günter Renner (Hrsg.): Individuelle Förderung und Lernen in der Gemeinschaft. Jahrbuch Grundschulforschung (Band 17). Wiesbaden (Springer VS), S. 35-50.
  • Breidenstein, Georg/ Dorow, Sabine (2015): Arbeitsplätze. Beobachtungen und Analysen aus dem individualisierten Unterricht. In: Alkemeyer, Th./ Kalthoff, H./ Rieger-Ladich, M. (Hrsg.): Bildungspraxis. Körper – Räume – Objekte. Weilerswist, S. 159-181
  • Breidenstein, G. (2015). Vincent und die „Apotheke“ – oder: die Didaktik des Materials. Zeitschrift für interpretative Schul- und Unterrichtsforschung, 4(1), 15–30.
  • Breidenstein, G., & Rademacher, S. (2016a). Lehren im Zwiegespräch – Eine Fallstudie zum individualisierten Unterricht. In A. Feindt, W. Herget, M. Trautmann, B. Wischer, & K. Zierer (Hrsg.), Lehren, Friedrich Jahresheft XXXIV (S. 105–107). Seelze: Friedrich Verlag.
  • Breidenstein, G., & Rademacher, S. (2016b). Individualisierung und Standardisierung von Unterrichtszeit. Empirische Beobachtungen und Analysen. In K. Rabenstein & B. Wischer (Hrsg.), Individualisierung schulischen Lernens: Mythos oder Königsweg? (S. 16–32). Seelze: Klett Kallmeyer.
  • Rademacher, S. (2016). Zur Sache – Zum Fall. Eine kasuistische Analyse zur Aufgabenstruktur von Unterricht und zur Logik dyadischer Unterrichtsinteraktion. In Merle Hummrich, A. Hebenstreit, M. Hinrichsen, & M. Meier (Hrsg.), Was ist der Fall? Kasuistik und das Verstehen pädagogischen Handelns (S. 231–248). Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden.

Vorträge zu dem Projekt:

  • Georg Breidenstein: "Schulkinder zwischen Peerkultur und Unterrichtsanforderungen" Bern im August 2011, Tagung "Schulische und außerschulische Lebenswelten von 4 bis 12 Jährigen"
  • Sabine Dorow/ Georg Breidenstein/ Christin Menzel/ Sandra Rademacher: "Die Warteschlange als Ausdruck pädagogischer Ordnung im individualisierten Unterricht" Paderborn im September 2011, 20. DGfE-Jahrestagung "Grundschulforschung und Pädagogik der Primarstufe"
  • Georg Breidenstein: "Die Didaktik des 'Materials' Beobachtungen aus einer Montessori-Schule" Mainz im Oktober 2011, Interdisziplinäre Tagung "Materialitäten. Herausforderungen für die Sozial- und Kulturwissenschaften"
  • Georg Breidenstein/ Sandra Rademacher: „Vom Nutzen der Zeit. Beobachtungen und Analysen zum individualisierten Unterricht.“ DGfE-Kongress 2012 in Osnabrück, Beitrag zum Symposium ‚Was konstituiert Unterricht? Grenzgänge zwischen quantitativer und qualitativer Unterrichtsforschung’
  • Georg Breidenstein/ Christin Menzel: „Vielfalt und Differenz im individualisierten Unterricht.“ DGfE-Kongress 2012 in Osnabrück, Beitrag zum Forschungsforum zum Thema ‚Forschende Blicke aus work-in-progress-Projekten zu doing differences in pädagogischen Praktiken‘
  • Georg Breidenstein: "Die Individualisierung des Lernens unter den Bedingungen der Institution Schule - eine Skizze" Nürnberg im September 2012, Hauptvortrag zur 21. Jahrestagung der Kommission Grundschulforschung und Pädagogik der Primarstufe der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft
  • Christin Menzel: "Zur Omnipräsenz des Arbeitsbegriffs im individualisierten Unterricht." DGfE-Tagung 2013 in Braunschweig
  • Georg Briedenstein/ Sandra Rademacher/ Sabine Dorow: "Thesen zur Praxis individualisierten Unterrichts." DGfE-Jahrestagung 2015, Sektion Schulpädagogik, in Göttingen zum Thema "Individualisierung von Unterricht: Transformationen - Wirkungen - Reflexionen"
  • Georg Breidenstein/ Johannes Busse/ Nicolas Scholz: „Ergebnis unwichtig? Zur Handhabung von Fehlerkontrollen im individualisierten Unterricht“ Vortrag auf der Tagung „Unterrichtsergebnisse“, Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, 15. Januar 2015
  • Georg Breidenstein: „Practices of “Individualized” Teaching and Learning in German Primary Schools“ Vortrag, präsentiert auf der European Conference on Educational Research (ECER), Budapest, September 2015

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